Sternsinger 2011

Gestern Abend nach dem Segen, dem der Ostkirche übrigens, als Solidaritätszeichen und weil diese heute Weihnachten feiern, bat unser Pastor darum, die Sternsinger herzlich aufzunehmen, die heute durch unser Pfarreiengemeinschaft ziehen.

Wie schade ist es, wenn man so etwas extra betonen muss. Wenn man sich nicht einfach daran freuen kann, dass Kinder sich für andere Kinder engagieren, wenn man seine Weltanschauung nicht mal für einen Moment zurückstellen kann und wahrnehmen, was auch Realität ist, Kinder die beseelt sind von dem was sie tun. Aber nein da wird dann lieber darüber gewettert, dass die Kinder im Auto vorfahren (habt ihr eine Ahnung wie lange die Strecke ist, die die Kinder teilweise zurücklegen müssen?), dass sie ihren Spruch ablesen (schon mal daran gedacht, dass sie vielleicht nervös sein könnten) und was nicht noch alles.

Vergessen darf man aber nicht, dass die meisten Menschen sich auf die Sternsinger freuen und sie freudig empfangen. Unser Pastor erinnerte daran, dass die Zahlen immer mehr zurückgehen und nicht alle Eltern und Großeltern die sich über den Segen freuen auch ihre Kinder ermuntern bei dieser riesigen Solidaritätsaktion dabei zu sein. Bei uns ist die Beteiligung allerdings sehr hoch, so sind mehr als 100 Sternsinger unterwegs, davon die Hälfte Kommunionkinder und dennoch können nicht alle Straßen besucht werden. Gestern auf Twitter berichtete ein Follower auch, dass die Sternsinger zwar in der Straße waren, aber nicht geklingelt hätten, auch das kommt also vor.

Ich habe sie leider gestern verpasst, glücklicherweise war mein Sohn daheim und die Gabe hatte ich schon bereitgelegt, und so ziert das Bachmichels Haus auch im Jahr 2011 der Segen: „Christus mansionem benedicat“ (= „Christus segne dieses Haus“) ausgedrückt über diese Zeichenfolge 20*C+M+B*11. Die Aussendungsfeier fand übrigens in Wiesbach statt, dass zu meiner Heimatgemeinde Eppelborn gehört. Es wird berichtet, dass die Kirche zu dieser Feier noch voller war als an Weihnachten.

Das Motto der diesjährigen Sternsinger: Kinder zeigen Stärke. Im letzten Jahr konnten über die Aktion 2.383 Projekte in 110 Ländern gefördert werden. Hier findet ihr alles Wissenswerte zu den Sternsingern. Wie man tut, wenn die Sternsinger vor der Haustür stehen, dafür gibt unser Bistum ein paar praktische Tipps. Ganz am Ende wird übrigens uf meinen Blogbeitrag aus dem letzten Jahr verlinkt, darüber habe mich riesig gefreut. Und ohne die liebe @dankeschoen die mich auf Twitter darauf hingewiesen hat, hätte ich es gar nicht gemerkt.

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8 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Meine Kinder (evangelisch) sind gestern auch als Sternsinger losgezogen. Und sie fanden es klasse. Ja, der Weg ist weit, allerdings nicht so weit, dass sie mit dem Auto vorgefahren werden mußten und es war auch sicherlich anstrengend.

    Aber ich weiß, dass hier Leute im Pfarrbüro anrufen, wenn die Kinder nicht da waren.

    Meine Kinder sind von der Idee begeistert, etwas Gutes für andere Kinder tun zu können und der Spaß in der Gruppe ist dann noch größer.

    Hier waren es lediglich 15 Kinder, aber das Dorf ist mit knapp 400 Einwohnern auch sehr übersichtlich.

    Wie schön, dass die Aussendungsfeier so gut besucht war, da müssen wir hier (zwischen Köln und Aachen) noch dran arbeiten 😉

  2. Hallo Chasolu, wie schön, dass deine Kinder mitgemacht haben. Ob ev oder kath sollte ja egal sein (ist es natürlich oft nicht) und jeder hat ja seine eigenen Hilfsorganisationen.

    Meine Kinder sind damals auch zu Fuss losgezogen (und ich als Begleitschutz hinterher :-). Wir waren von 9 Uhr morgens bis 16 Uhr unterwegs und haben auch ein paar Kilometer gemacht.

    Genau was du beschreibst, das ist ja das Großartige an der Aktion, die Kinder werden sich bewußt wie wir leben, wie andere leben und dass sie sehr wohl etwas dazu beitragen können, die Welt der anderen Kinder ein bißchen positiv zu beeinflussen.

  3. Schade, dass die Sternsinger unser Haus nicht finden, es liegt halt doch etwas abseits. Ich finde den Segen über/an der Tür wirklich schön, das macht ein Haus so vollständig.

  4. Im multireligiösen Berlin gab es dieses Jahr Übergriffe auf Kinder, die als Sternsinger unterwegs waren. Die taz berichtete darüber. Ich habe noch nie gehört, daß Kinder, die an Halloween unterwegs waren, dumm angemacht worden sind.

    Die meisten katholischen Gemeinden machen es so, daß entweder ein Erwachsener mitgeht oder die Kinder nur noch zu den Familien gehen, die vorher ausdrücklich telefonisch um einen Besuch gebeten haben.

    Traurige Verhältnisse.

  5. @Claudia meine Eltern sind auch oft traurig, weil auch ihr Haus versteckt liegt. Ja der Segen ist schon was besonderes, wobei ich mir sicher bin, dass man ihn im rechten Geist auch selbst anschreiben darf, man darf ja auch anderen Menschen segnen, warum sollte man also nicht einen derartigen Segen anbringen dürfen 🙂

  6. @Andrea: Auf diese Idee bin ich noch gar nicht gekommen! Ich glaube wirklich, dass es die Einstellung, der „richtige Geist“ ist! Danke für den Stups!

    @Noga: Traurige Verhältnisse, fürwahr.

    Was mich aber dennoch HOFFEN lässt sind Meldungen wie diese, dass in Ägypten Tausende von Moslems die koptisch-orthodoxen Weihnachtsfeiern besucht haben, um sich als lebende Schutzschilde zur Verfügung zu stellen. Diese Nachricht habe ich über amerikanische Freunde und per Twitter erfahrene, ich glaube nicht, dass es in den deutschen Nachrichten auch gemeldet wurde.

    http://english.ahram.org.eg/News/3365.aspx

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