In stiller Nacht


Hier der ursprüngliche Text dieses Passionsliedes.

1. In stiller Nacht
Zur ersten Wacht
Ein Stimm begann zu klagen,
Am düstern Ort,
Im Garten dort
Begann ein Herz zu zagen.

2. Ach Vater,
Lieber Vater mein,
Und muß den Kelch ich trinken,“
Und wenn es soll
Nicht anders sein,
Mein Seel laß nicht versinken!

3. Ade, ade
Zur guten Nacht,
Maria, Mutter milde,
Ist keine Seel‘,
Die mit mir wacht
In dieser Wüsten wilde?

4. Der schöne Mond
Will untergehn,
Vor Leid nicht mehr mag scheinen,
In dunkler Nacht
Die Stern vergehn,
Sie wollen mit mir weinen.

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4 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Viele Gedanken dazu: Bachs Matthäuspassion wird im mondänen Baden-Badener Festspielhaus (gibt es da vorher und hinterher Champagner?) aufgeführt und von SWR übertragen. Nach dem letzten Akkord mit dem schmerzlich langen Vorhalt bricht nach kurzer Pause lauter Beifall los, mit Jubelstürmen für die Solisten. Darf man das abstoßend finden? Darf man das dekadent nennen? Danach aus der Thomaskirche in Leipzig die strahlend klaren, wunderbar singenden Thomaner. Leider sehr mittelmäßige Solisten (bis auf den sich steigernden Evangelisten) und ein Gewandhausorchster, das in Sachen Barockklang leider nicht auf der Höhe ist. Aber kein Applaus für die Darstellungen Kreuzestodes! wie wohltuend. Gedanken gehen zurück an die Karsamstage meiner Eppelborner Ministrantenzeit. Da hieß es dreimal mit der Klapperkiste die Glocken ersetzen und dazwischen an den Haustüren Eier einsammeln. Je nach Dauer der Zugehörigkeit bei den Messdienern bekam man seine Ration, irgendwann waren es so etwa 60 Eier. Die mussten dann erst einmal verarbeitet werden. Die schönste Erinnerung ist der frühe Ostermorgen. Wenn ich nicht ganz falsch liege, sind wir um drei Uhr in der Nacht aufgestanden, um ein letztes Mal durch die Straßen zu ziehen. Unsere Abteilung ging beim Bäcker Leinenbach unten am Matzenberg los, rauf auf den Matzenberg, durch die Hahnenstraße (hieß die so?) und dann die Waldfriedstraße incl. Siedlung. Es war dunkel, kühl und festlich. Zum Brahms-Satz: Der Text aus der „Trutznachtigall“ von Friedrich von Spee ist ursprünglich kein Passionslied, dennoch, er ist berückend schön. Die Interpretation des jungen Kammerchores aus Brüssel ist mir etwas zu statisch, aber: die jungen Stimmen, besonders die Frauenstimmen sind einfach fabelhaft. Jetzt freue ich mich auf Ostern.
    Ein schönes Fest wünscht
    Alfred Gross aus dem protestantischen Schwabenland 🙂

  2. Zu „In stiller Nacht“: Da muss und möchte ich mich revidieren. In der „Trutznachtigall“ von Friedrich von Spee (17. Jahrhundert) ist es ein barockes Gedicht mit dem Titel „Trauergesang Christi am Ölberg“ mit vielen weiteren Strophen. Hier ein link, unter dem man es hoffentlich findet:

    http://books.google.de/books?id=ypIuAAAAYAAJ&pg=PR32&lpg=PR32&dq=Trutznachtigall%2BInhalt&source=bl&ots=Ze6wdYy0cB&sig=pD7vv4OaXNHgihCfp_T8VJGcRkY&hl=de&sa=X&ei=YQKAT7yAEfPT4QTVjZ3uBw&ved=0CD4Q6AEwAw#v=onepage&q=In%20stiller%20Nacht&f=false

    Es ist die Seite 219 des Buches.
    Nochmals schönes Fest
    A.G.

    • Vielen Dank für ihre Anmerkungen und ihre Erinnerungen an die Eppelborner Zeit. Bei uns hat sich die Tradition des Rappelns immer noch gehalten, allerdings gehen die Messdiener zu „normalen“ Zeiten. Um 3 Uhr zieht heute wohl kaum ein Kind mehr los.

      Vielen Dank auch für den Link mit den vielen Strophen des Ursprungsliedes. Ich hatte gestern schon den Hinweis bekommen, dass es wohl wesentlich mehr Strophen gibt, bin aber nicht fündig geworden.

  3. Noch eine Bemerkung zu den Thomanern. In Tübingen haben wir (meine Frau und ich) uns den Film über die Thomaner angeschaut. Der läuft dort jeden Tag um 17.00 Uhr und die Leute gehen hin. Kurz: das ist sehr bewegend. Schauen sie ihn sich bitte an.

    Beste Grüße
    Alfred Gross

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