Ein Quantum Frost II

Niklas Juchem

Foto: Niklas Juchem

Wenn man aufmerksam Zeitung liest und ab und zu mal den Fernseher einschaltet, könnte man den Eindruck gewinnen, Deutschland sei von einer nicht zu erwartenden Kältekatastrophe getroffen worden. Minusgrade, und das mitten im Winter, wo hat man denn so etwas außerordentliches schon mal gehört. Die Sender und Zeitungen überbieten sich mit Reportagen und guten Tipps: Jetzt die Heizung voll aufdrehen (ok wäre man alleine auch nicht drauf gekommen). Das Wetter, egal wie es ausfällt ist immer für blatt- und senderfüllende Meldungen gut. Wir erinnern uns, als der letzte Sturm im Anzug war (ich habe vergessen welch lieblichen Frauennamen er trug) wurde eine solche Panik verbreitet, dass man meinen konnte, jenseits von Windstärke 2 hätte noch nie ein Lüftchen geblasen.

Etliche Blogger haben sich des Themas angenommen, die meiner Meinung nach besten Artikel hat Stefan Niggemeier in seinem Blog und in einem Artikel im FAZ Fernsehblog: „Die Winterkatstrophe der ARD“ geschrieben.

Vielleicht hätte die ARD mal die Lappen fragen sollen was wirklich kalt ist:

+ 10°C
Die Bewohner von Mietwohnungen in Helsinki drehen die Heizung ab Die Lappen (Bewohner Lapplands) pflanzen Blumen.
+5°C
Die Lappen nehmen ein Sonnenbad, falls die Sonne noch über den Horizont steigt.
+ 2°C
Italienische Autos springen nicht mehr an.
– 0°C
Destilliertes Wasser gefriert.
– 1°C
Der Atem wird sichtbar. Zeit, einen Mittelmeerurlaub zu planen.
Die Lappen essen Eis und trinken kaltes Bier.
– 4°C
Die Katze will mit ins Bett.
– 10°C
Zeit, einen Afrikaurlaub zu planen.
Die Lappen gehen zum Schwimmen.
– 12°C
Zu kalt zum Schneien.

– 15°C
Amerikanische Autos springen nicht mehr an.
– 18°C
Die Helsinkier Hausbesitzer drehen die Heizung auf.
– 20°C
Der Atem wird hörbar.
– 22°C
Französische Autos springen nicht mehr an.
Zu kalt zum Schlittschuhlaufen.
– 23°C
Politiker beginnen, die Obdachlosen zu bemitleiden.
– 24°C
Deutsche Autos springen nicht mehr an.
– 26°C
Aus dem Atem kann Baumaterial für Iglus geschnitten werden.
– 29°C
Die Katze will unter den Schlafanzug.
– 30°C
Japanische Autos springen nicht mehr an.
Der Lappe flucht, tritt gegen den Reifen und startet seinen Lada.
– 31°C
Zu kalt zum Küssen, die Lippen frieren zusammen.
Lapplands Fußballmannschaft beginnt mit dem Training für den Frühling.
– 35°C
Zeit, ein zweiwöchiges heißes Bad zu planen.
Die Lappen schaufeln Schnee vom Dach.
– 39°C
Quecksilber gefriert. Zu kalt zum Denken.
Die Lappen schließen den obersten Hemdknopf.
– 40°C
Das Auto will mit ins Bett.
Die Lappen ziehen einen Pullover an.
– 44°C
Mein finnischer Kollege überlegt evtl. das Bürofenster zu schließen.
– 45°C
Die Lappen schließen das Klofenster.
– 50°C
Die Seelöwen verlassen Grönland.
Die Lappen tauschen die Fingerhandschuhe gegen Fäustlinge.
– 70°C
Die Eisbären verlassen den Nordpol.
An der Universität Rovaniemi wird ein Langlaufausflug organisiert.
– 75°C
Der Weihnachtsmann verlässt den Polarkreis.
Die Lappen klappen die Ohrenklappen der Mütze runter.
– 250°C
Alkohol gefriert.
Der Lappe ist sauer.
– 268°C
Helium wird flüssig.
– 270°C
Die Hölle friert.
– 273,15°C
Absoluter Nullpunkt. Keine Bewegung der Elementarteilchen.
Die Lappen geben zu: Ja es ist kalt

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