Die großartigste Verfilmung eines biblischen Stoffes ist meiner Meinung nach Pier Paolo Pasolini mit seiner Verfilmung des „Evangeliums nach Matthäus“ gelungen. Gedreht mit Laienschauspielern in der kargen Landschaft Süditaliens, ist der Film mit nichts zu vergleichen was Hollywood zu diesem Thema verbrochen hat. Denn alles was fehlt und weggelassen wurde macht den Film so besonders. Der Film kommt über weite Teile ohne Sprache aus und hält sich akribisch an den biblischen Text und zieht so den Zuschauer in einen hypnotischen Bann. Maria und Josef werden nicht zu Heiligen verklärt und die Apostel nicht zu verkappten Intelektuellen, sondern als das dargestellt was sie waren, einfache Menschen. Jesus ist kein weich gespülter Esoteriker sondern ein streitbarer und teilweise wütender Verkünder seiner Botschaft.
Musikalisch untermalt wird der Film von der Missa Luba Congolese einer kongolesischen Version der lateinischen Messe, von Prokofiev, Bach und Mozart. Gewidmet hat Pasolini den Film Papst Johannes dem XXIII
Auch wenn der Film an diesem Karfreitag nicht ausgestrahlt wird, die DVD gibt es bei amazon und bei youtube ist der Film auf 13 Einzelvideos aufgeteilt auch zu sehen.
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