Zu einem Workshop mit dem Thema “Nachhaltigkeit“ haben wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingeladen. Und schon in der Einladung klar gemacht, worum es geht, und worum es nicht geht:
Keiner von uns kann alleine die Welt retten und nur wegen uns wird sie auch nicht untergehen, aber dass wir nicht so weiter machen können wie bisher, ist auch klar. Wir entnehmen der Natur mehr als nachwächst, wir gehen mit Energie um, als würde sie unbegrenzt zur Verfügung stehen.
Eingeladen hatten wir uns wirklich kompetente Fachleute. Dr. Hannes Petrischak und Michael Matern von der Asko Europa-Stiftung. Die Asko Europa Stiftung hat gemeinsam mit der Stiftung Forum für Verantwortung und der Europäischen Akademie Otzenhausen die Bildungsinitiative Mut zur Nachhaltigkeit gestartet.
Im Rahmen dieser Initiative wurde eine 13-bändige Sachbuchreihe herausgegeben, die sich mit den wesentlichen Themen rund um die Nachhaltigkeit befasst wie Wasser, Energie, Klima, Ernährung bis hin zu Wirtschaft. Auch zwei Hörbücher sind erschienen, die man kostenlos bestellen kann und die einen sehr guten Einstieg ins Thema bieten.
Unserer Einladung sind 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gefolgt, mehr als wir zu hoffen gewagt hatten. Der Workshop gliederte sich in 2 Teile, einen interessanten Vortrag zum Thema, anschließend ein Brainstorming.
Hier nur ein paar Fakten, die wir an diesem Nachmittag lernten:
- Die Temperaturdifferenz zwischen der letzten Eiszeit und heute beträgt 6 °C.
- In 1 Sekunde werden weltweit 150.000 Liter Erdöl verbrannt (Stand 2004).
- 20 % der Weltbevölkerung nutzen 80 % der Ressourcen.
Wir lernten auch, dass kein Preis ein wirklicher Preis ist, da die Folgekosten für die Umwelt nicht berechnet werden. Diese werden nicht dem Kaufpreis zugeschlagen, sondern zu einem späteren Zeitpunkt auf die Allgemeinheit umgewälzt..
Neben dem Carbon Footprint, von dem die meisten sicher schon gehört haben, und der aussagt, wie viel CO2 bei Produktion eines Gutes angefallen ist, gibt es auch noch den ökologischen Rucksack. Dabei handelt es sich um die Menge an Ressourcen, , die verbraucht werden, um eine gewisse Ware herzustellen. Die Produktion eines kleinen Goldringes schlägt mit 2.700 kg Naturverbrauch zu Buche. Ein Computer, wie ihn jeder von uns benutzt, müsste nach dieser Rechnung 14 Tonnen wiegen. Der Naturverbrauch in Deutschland beträgt im Durchschnitt 70 Tonnen pro Einwohner pro Jahr beträgt und von den davon produzierten Gütern nur etwa 1/5 länger als ein Jahr in unserem Gebrauch sind.
Höchste Zeit also, die Verantwortung für das eigene Handeln und in unserem Fall für das Tun und Lassen im Unternehmen kritisch zu hinterfragen.
Im zweiten Teil des Workshops beschäftigten wir uns mit den Fragen:
- Was tun wir eigentlich schon?
- Was können wir kurzfristig verändern?
- Was ist das große Endziel im Sinne der Nachhaltigkeit?
Die Ergebnisse dieser Runde waren sehr positiv. Alle waren mit Feuereifer dabei. Zu Punkt 1 wurde festgestellt, dass wir schon etliches unternehmen, um nachhaltig zu wirtschaften. Auch zu Punkt 2 wurden viele Ideen gesammelt, was kurzfristig umgesetzt werden kann, und zu Punkt 3, der Verminderung des Ressourchenverbrauchs als Endziel, waren auch viele gute Ideen dabei.
In den nächsten Wochen und Monaten werden wir nun mit der Auswertung beginnen und hoffentlich viele der guten Ideen in die Tat umsetzen. Fest geplant ist schon, diesen Workshop noch zwei weitere Male durchzuführen, noch einmal für Mitarbeiter und ein zweites Mal für interessierte Kunden.
Ich werde auf alle Fälle über den Fortgang berichten.
Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Thema, das uns alle angeht. Vielen Dank für den Bericht von eurem Workshop.
Dazu passend ein ZEIT-Artikel, den ich gerade heute Morgen bei Mister Wong abgespeichert habe: Klimawandel – Der ökologisch korrekte Preis.
Die Thematik korrekter Preis haben wir auch behandelt. Artikel werd ich gleich lesen, aber gewongt habe ich ihn auch direkt 🙂 Danke für Kommentar und Hinweis
Spannendes Thema – wir sind kurz vor dem 4. Workshop in unserem Unternehmen und ich kann es, auch als Motivationskonzept, nur empfehlen. Es braucht die Vision der Zukunft, damit man im Alltag die richtige Richtung behält.
Ansonsten ist das Leben kurz und Nachhaltigkeit ist nicht nur ein ökologisches, sondern auch ein Thema für den Umgang mit Mitarbeitern wie mit Menschen überhaupt.
Find ich Klasse. Ich habe meine Diplomarbeit (BWL) im Jahr 1996 zum Thema Nachhaltigkeit / Umweltökonomie geschrieben – war damals noch ein absolutes Orchideenfach *G*
MOoin
Ihr habt damit auf jeden Fall ein sehr wichtiges Thema angesprochen.