Das kommt beim Bauern an

Absolut fassungslos umschreibt nur sehr unzulänglich meine Reaktion auf die Nachrichten, die ich so nur auf SR 1 im „Stand der Dinge“ gehört habe. Bei einer Demo von Milchbauern vor dem EU-Parlament in Brüssel wurden Bauern von Polizisten niedergeknüppelt und Wasserwerfer eingesetzt. Googelt man diesen Vorfall findet man so gut wie nichts. Kein Video, keinen Bericht, keine Nachrichten. Viel über die Vorgänge in Berlin und die Herabsetzung der Preise für Agrardiesel, aber über diesen unfassbaren Vorgang findet man nur Randnotizen.

Geht man so mit verzweifelten Menschen um, die über Demonstrationen auf ihre Misere aufmerksam machen wollen? Die dafür streiten, dass sie für die Lebensmittel, die sie erzeugen, nicht mit Beträgen abgespeist zu werden, die noch nicht einmal die Kosten decken? Jeder Arbeitnehmer darf demonstrieren, wenn es um den Erhalt seines Arbeitsplatzes geht. Geht man auf sie mit Schlagstöcken los? In Deutschland ist das Recht auf Demonstration im Grundgesetz verankert. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies im belgischen Recht nicht gelten soll.

Am allerschlimmsten finde ich allerdings den fehlenden Aufschrei. Niemand, der diese Ungeheuerlichkeit anprangert. Auf Bauern kann man anscheinend eindreschen und es ist noch nicht mal einen Beitrag in den Nachrichten der öffentlich-rechtlichen Sender wert.

Den Podcast von SR 1 finden Sie hier. Der Beitrag über die Demo in Brüssel ab Min 2:30.

Das folgende Chart des Bayerischen Bauernverbandes zeigt sehr deutlich, was bei den Landwirten für die von ihnen erzeugten Produkte noch hängenbleibt.

Das kommt beim Bauern an_Lebensmittelpreise_2009_A3

 

 

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