Gebt ihr Süßes oder Saures?

An Halloween erscheinen  nicht nur Geister, nein sie scheiden sich auch daran. Entweder man findet Halloween toll, schmeißt nicht nur sich sondern auch schon die sich nicht wehrende könnende Brut bereits im Säuglingsalter in Monster-Kostüme oder man versucht diesem Gesocks, das mit nicht adäquaten amerikanischen Bräuchen Konsumterror an unsere Haustür bringt, mit abendländischem „Weihwasser“ beizukommen.

Meine Haltung ist eher neutral. Ich kann es einfach gut verstehen, dass es für Kinder ein Riesenspaß ist, sich zu verkleiden und von Tür zu Tür zu ziehen. Auch die Aussicht, es könnte der ein oder andere wirklich Angst vor ihnen haben, ist in den Augen der Knirpse doch echt reizvoll. Wie oft lassen wir uns von unseren Kindern erschrecken, auch wenn die Manöver die dazu führen mehr als durchsichtig sind.

Ich habe auf alle Fälle ein paar Süßigkeiten bereit liegen, falls sich ein paar Gespenster an meine Haustür verirren. Mir ist es im Prinzip egal, ob die Klingelkinder an Fasching oder an Halloween kommen. Die  Worte Konsumterror sind ihnen fremd, auch dass es für den „Süßes oder Saures“ Spruch keine jahrhundertealte Tradition in unseren Breitengraden gibt, ist ihnen schnurz. Für die meisten ist es einfach nur ein Riesenspaß mit gruseligem Schauer. Denn spätabends noch unterwegs zu sein, das hat ja schon einen gewissen Kitzel. Dass die Eltern 5 Meter entfernt das Ganze beobachten (je nach Alter des Kindes) finde ich übrigens auch normal. Alles andere wäre verletzte Aufsichtspflicht, wenn die Kinder am Dreikönigstag sammeln gehen, sind auch immer Eltern oder ältere Jugendliche in der Nähe.

Lange Rede, kurzer Sinn: Jetzt interessiert mich brennend, wie ihr dazu steht. Deswegen würde es mich sehr freuen, wenn ihr an der alles andere als repräsentativen Umfrage teilnehmen würdet.

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18 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Ich schreibe der Einfachheit halber hier nochmal, was ich „drüben“ schon Frau Stricktier erzählt habe:

    An meinem Wohnort sind letztes Jahr unter anderem Gruppen aufgetaucht, die weder verkleidet waren noch ein Sprüchlein aufgesagt haben. Die guckten nur doof in die Gegend, hielten stumm die Hand auf und meinten allen Ernstes, sie bekämen etwas von mir. Ich habe dann analog zu unerwünschten Werbeanrufen ebenso wortlos die Tür zugemacht. Und hatte wohl Glück, daß mein Haus nicht mit Eiern beworfen und der Garten nicht mit diesen Sprühschlangen zugemüllt wurde, wie bei den Nachbarn ein paar Türen weiter.

    Dieser ganze Halloween-Mist geht mir gewaltig auf den Senkel. Aus den von Stricktier genannten Gründen, aus den oben von mir geschilderten, und auch einfach aus dem Grund, weil das Ganze hier kein gewachsener Brauch ist wie Heilige Drei Könige oder Karneval, sondern wie bei Dir schon erwähnt einfach nur blind nachgeäfft. Hier kommen auch keine kleinen Kinder, denen ich den Spaß sicher nicht verderben würde. Hier kommen ältere, vor denen man unter Umständen tatsächlich Angst haben muß, wenn man nichts gibt. Was meine Bereitschaft, die Tür zu öffnen, am 31. Oktober logischerweise drastisch reduziert.

    Morgen bin ich auf einer Familienfeier eingeladen. Und muß sicherheithalber sämtliche Rolläden in allen(!) Räumen und Etagen runterlassen, um kein Risiko einer eingeschlagenen Scheibe einzugehen, nur weil ich mich erdreiste, nicht anwesend zu sein und keinen Süßkram herauszurücken. Den Garten und die Hauswände kann ich allerdings leider nicht schützen…

    Es nervt unglaublich. Und ich bin heilfroh, daß meine beiden mit ihrem 4 und 5 Jahren noch nie auf die Idee gekommen sind, da mitmachen zu wollen.

  2. Ich finde Halloween auch eher überflüssig. Trotzdem würde ich meinen Kindern nicht verbieten, dabei mitzumachen. Sie finden es klasse, sich zu verkleiden, im Dunkeln herumzulaufen und haufenweise Süßigkeiten einzusammeln. – Wobei: Der Große (15) hat jetzt beschlossen, dass er zu alt ist und wird dieses Jahr nicht mehr mitmachen.

    Die Klingelei ist zwar ein wenig nervig, aber an einem Tag im Jahr halte ich das aus. Ich versuche, die verkleideten Kinder zu erkennen, diese freuen sich, wenn ich es nicht schaffe, ich gebe jedem ein bisschen Naschkram und sie sind glücklich.

    Was mich wirklich stört, sind randalierende Jugendliche. In einem Jahr war das mal ziemlich schlimm, in den letzten Jahren ist aber nichts mehr vorgefallen. Dann ist Halloween für mich in Ordnung, auch wenn ich persönlich nichts damit anfangen kann. Unsere Kinder wachsen aber damit auf – sie werden es einmal als Tradition empfinden!

  3. Danke für eure Kommentare Ute und Daniela. Wir leben hier auf dem Dorf anscheinend noch auf einer Insel der Glückselingen, solche massiven Übergriffe wie ihr sie erlebt habt, habe ich noch nicht mitbekommen. Dann hätte ich auch die Nase voll….

  4. Ich finde Halloweeen ätzend, weil die „Streiche“ etwas übertrieben sind. Ich finde z. B. abgetretene Autospiegel nicht lustig. Genausowenig wie rohe zerdepperte Eier an Fassaden oder auf dem Gehweg! Und was anderes fällt den Kindern ja leider nicht ein!

    Grundsätzlich hätte ich nichts gegen nette “ Streiche“, meinetwegen auch Zahnpasta an der Türklinke! Aber auf Rasierschaum in den Rolläden, Sekundenkleber in den Türschlössern oder zertrampelte Blumenrabatten kann ich gerne verzichten! Und falls ich jemanden erwische, der bei mir rohe Eier an die Haustüre wirft, der leckt das direkt wieder ab!

    Vielelicht hätte man nicht nur den konsumförderlichen Teil von Halloween importieren sollen!

    Ehrlich gesagt habe ich aus lauter Angst vor dererlei Aktionen Süßigkeiten im Haus! Und das ist m. E. das Thema! Warum bekommen die denn etwas an der Haustür? Doch nicht, weil die sich so schön verkleidet haben und ma „Buh“ machen! Sondern wegen des Vandalismusses!

    Außerdem gehen die Kinder und Jugendlichen doch eine Woche später eh an St. Martin von Haus zu Haus und sammeln Süßigkeiten gegen Gesang!

  5. Liebe Andrea – wie immer, schöner Artikel!
    Ich finde Halloween überflüssig, wie einen Kropf.
    Klar, wenn die Kinder Spaß dran haben, sollen sie ruhig mitmachen.
    Auf meinen Berg kommt sowieso niemand und meine Enkeline ist Gottlob auch schon zu alt für sowas.
    Diese neueren Feste betrachte ich ein wenig als „Lückenfüller“ für den Einzelhandel; der Halloween Umsatz kommt gerade recht vor dem Weihnachtstrubel und der Valentinstag füllt die lange Durststrecke zwischen Weihnachten und Ostern.
    Sowohl meine Söhne als auch ich sind ohne Halloween zu feiern bisher sehr gut durch´s Leben gekommen.
    Da ich meinen Nachwuchs schon recht früh gegen den Konsumterror mit Erklärungen geimpft habe, wäre Halloween mit großer Sicherheit auch ein Küchentisch-Thema gewesen, aber dieser Kelch ist an mir vorübergegangen 🙂
    Eine unserer großen Familienanekdoten erzählt davon, daß ich meinem damals 9 jährigem Sohn Joschi zu Weihnachten alles, aber wirklich ALLES, was es von den Turtels gab, geschenkt habe.
    So hat er einmal erlebt, wie furchtbar es ist, wenn plötzlich keine Begehrlichkeiten mehr da sind und daß der Besitz dieser Dinge rein gar nichts an seinem Leben ändert; er muß trotzdem weiterhin Hausaufgaben machen, sein großer Bruder wird ihn nun erst recht verhauen……..usw.

    Ich bin also durchaus für die Weihwasser Variante, oder zumindest dafür, daß sich Eltern immer wieder die Zeit nehmen ihren Kindern die Mechanismen der Wirtschaft zu erklären.

    Ich persönlich werde in diesem Jahr – wie jedes Jahr – alte Fotos hervorkramen, an all diejenigen denken, die schon gegangen sind, einige Kerzlein anzünden und mich freuen, daß ich Menschen habe, an die ich liebevoll zurückdenken kann.
    Wünsche allseits einen ganz wunderbaren Sonntag,
    Etelka

  6. Also bei uns kommen nur einige wenige Kinder (Grundschulkinder) klingeln und dieses Jahr habe ich ein paar Süßigkeiten eingelagert, die sie bekommen. Und den Rest vernichtet dann die Familie 🙂
    Ich bin früher selbst an Karneval von Samstag bis Montag im Dorf unterwegs gewesen um an den Haustüren zu klingeln „S’ist Foasenacht …“ Habe also schöne Erinnerungen daran.

    Ich persönlich habe nichts mehr gegen Halloween. Die Welt ist immer im Umbruch, sich am verändern. Und Halloween gehört halt inzwischen auch dazu. Zumal Halloween ja nicht wirklich aus Amerika kommt sondern einen alten keltischen Brauch darstellt. Ich glaube, wer nicht mit dem Leben schwimmt sondern nur an alt hergebrachtem festhält („Das gab es früher bei uns nicht“), macht sich das Leben ziemlich schwer. Ich nutze ja auch Handy und Computer, obwohl es sie früher nicht gab 🙂

  7. @Frittenfachverkäuferin Wenn es bei uns so abginge wie von dir und auch von den anderen Kommentatorinnen beschrieben fände ich das auch ganz furchtbar. Hatte bisher anscheinend das Glück, dass nur goldige unter 10 jährige aufgetaucht sind und ich der „Strafe“ entgangen bin. Ehrlich gesagt, hatte ich bis zu diesem Post gar nicht darüber nachgedacht, dass die Streiche wirklich bösartig sein könnten. Wieder was gelernt.

    @Etelka danke für deine klaren Worte und die Anregungen wie man es auch machen kann. Die Variation „alles“ zu schenken hätte ich bei meinem Sohn vielleicht auch mal ausprobieren sollen.
    Zum Thema Konsumterror. Ist das nicht ein Geben und Nehmen? Ich glaube, das ist einen ganz eigenen Artikel wert, denn der Handel kann zwar anbieten, aber kein Mensch wird gezwungen etwas zu kaufen. Ich z.B. dekoriere mein Haus sehr sehr gerne, entsprechend der Jahreszeiten und Weihnachten glitzert und blinkt es aus allen Enden. Du wirst aber im Moment keine lachendenden Kürbisse oder Spinnennetze bei mir finden, sondern Sonnenblumen und Herbstlaub. Da kann so viel Deko in den Läden stehen wie will, bei mir findet Halloween keine innere Entsprechung und Basta. Kein Kaufrausch.

    Dennoch haben wir in unserem Laden und auch online Backideen für Halloween angeboten, wem es gefällt gut, wem nicht auch gut.

    Ach ja, und wie du dir sicherlich vorstellen kannst, steht bei mir morgen auch das Gedenken an die lieben Menschen im Vordergrund die gestorben sind.

  8. @Danke schön Danke für deinen Kommentar. Von den Wurzeln merkt man ja leider nicht mehr sehr viel, aber das ist bei Fasching nicht anderes. Fasching kann ich auch nicht viel abgewinnen und auch da bekommen die „kleinen Könige“ immer Süßigkeiten.
    Ich glaube der Knackpunkt, warum es so viele Menschen so sehr ablehnen ist das Gefühl etwas vollkommen Fremdes übergestülpt zu bekommen, was ja wirklich mit Konsumterror verbunden ist. Mich würde es nur brennend interessieren wie die Diskussion wäre, wenn dieser Brauch nicht aus Amerika käme sondern aus einem der Länder, aus dem viele Menschen nach D einwandern. Ob man dann auch so viel darüber meckern dürfte? Oder ob es dann unter Kultur abgehandelt würde. Und bevor der Einwand kommt (nicht von dir Danke schön sondern generell), nein mir fällt auch kein derartiger Brauch ein, der mit derartigem Konsumorgien verbunden ist. Und dennoch.

  9. Liebe Andrea – sicherlich ist der Konsum eine Form des „Gebens und Nehmens“; ich gehöre ja auch zu jenen, die vom „Verkauf“ leben.
    Du entscheidest Dich ganz bewußt gegen den Kauf von künstlichen Spinnweben (ich auch, denn ich habe jede Menge Echte).

    Kinder sollten (von ihren Eltern) lernen, eben mit den unglaublich vielen Begehrlichkeiten, die ständig auf sehr subtile Art geweckt werden, umzugehen, da sie inzwischen eine Zielgruppe sind, die direkt von der Werbung angesprochen wird.

    Jetzt gehe ich mal meiner Oma und dem Opa Hallo sagen – ach, ist ja lustig – „to ween“ heißt hoffen, also sage ich Oma und Opa Hallo und hoffe, daß sie es hören 🙂

  10. Ich habe das „Pech“(?) in der Stadt zu wohnen, die „Frankens größte Halloween-Party“ veranstaltet. Es ist als Innenstadt-Verkaufs- und Konsumförderung zu verstehen und meine Freundinnen und Mitsängerinnen und Mitsänger der Kantorei haben Läden in der aussterbenden Innenstadt, weil die Alltags-Konsumtepel auf der grünen Wiese wertvolles Land versiegeln. Es ist eine vielschichtige Problematik von Leben und leben lassen…vom Überlebenskampf … und ein einziger verkaufsfördernder Konsumtag zusätzlich wirds nicht richten…

    Ich beleuchte jetzt mal das (wie ich in der Heimatzeitung meiner Eltern, der Augsburger Allgemeinen grinsend gelesen habe:) Gemüsefest der leeren Köpfe aus meiner evangelisch-protestanischen Sicht.

    Halloween ist zeitgleich mit einem für die evangelische Kirche sehr wichtigen Gedenk- und Feiertag: Dem Reformationsfest.
    Ich persönlich werde es immer vorziehen, dem lutherischen Sinn meiner Religion zu gedenken, anstatt mich in ein unsägliches Kostümfest zu stürzen. Aber ich bin auch ein Faschingsmuffel.

    Eine Kernaussage Luthers war und ist: Ein jeder Mensch ist gerecht vor Gott und es ist kein Ablasshandel nötig und möglich, um die Seligkeit und Erlösung zu erkaufen. Luther hat sicher noch viel mehr Grundgedanken in den Protestantismus eingebracht und ich bin kein Theologe, um das alles letztlich zu erläutern.

    Reformation ist ein ganz wesentlicher Gedanke in meinem Religionsverständnis und ich hoffe, dass wir Protestanten mit unserer Sicht der Dinge und die Katholische Kirche mit ihrer Sinnlichkeit eines Tages einen wieder gemeinsamen Weg gehen werden.

    Ob diese Sinnlichkeit dann auch einen Platz für Halloween haben wird, wer weiß? Ich denke an den mexikanischen Tag der Toten, der ein unglaublich sinnliches und auch freudiges Fest ist… warum sollte es nicht eine neue Tradition geben können, die auch diesen Elementen in unserer tabuisierten Gesellschaft wieder ein Ventil gibt.

    Liebe Grüße, Claudia

    P.S. Dieses Jahr bin ich nicht vor Ort – das entbindet mich einer Entscheidung 🙂

  11. In den größeren Städten mit sozialen Brennpunkten und sowieso erhöhter Gewaltbereitschaft dient dieses „Fest“ zunehmend als willkommener Anlass in Verkleidung „Gewalt“ auszuüben. http://bit.ly/c5jUyH Alleine das ist furchterregend, der Rest ein Mode-Hype, der sich wieder legen wird. @bachmichels… Interessant der Ansatz, dass Dinge die aus den Staaten kommen nicht unter Kultur abzuhandeln seien. Dabei prägt diese Weltmacht (mit immer noch hohem Militäreinsatz hier) unsere Kultur am weitesgehenden. Vom Jazz, über den Pop zur Filmindustrie, zum Fernsehen, zur Literatur (es gibt so gut wie keine „deutschen“ Weltbestseller) und und und. Warum also die Aufregung über ein „Fest“ das importiert ist, wie die „Küchenmaschinen-Kultur“ und ja, mag das Internet auch in Genf seinen html-Anfang haben. Es ist ein zutiefst amerikanisches Werk und in seiner Verwaltung sogar eng mit dem US-Government verbunden.
    Also was wundert uns da? 😉

  12. meine Ablehnung kommt nicht daher, dass es sich um etws „importiertes“ handelt oder gar aus dem bösen Amerika kommt – sie kommt daher, dass die Kinder, anders als an Dreikönig, überhaupt keine Ahnung haben, WARUM sie so verkleidet unterwegs sind.
    Meine Ablehnung kommt auch daher, dass ICH in etwas einbezogen werde, das ich nicht mag. Andere Feste funktionieren nicht so. Leute kommen zu mir und klingeln, und ich muss mich dazu verhalten. Sllen doch alle, die Haloween toll finden, einen Aufkleber auf ihre Türe machen, ein Opt-In sozusagen, und dann sollen alle Kinder da klingeln.
    Die keltischen Wurzeln, der Allerseelentag… haben die keinen Schimmer von.
    An Dreikönig sammeln sie außerdem nicht für sich selbst. Ein anderer wichtiger Aspekt.
    In der Faschingszeit klingeln die ganze Zeit irgenwelche Leute, Vereine, Verkäufer – egal. ABER: die machen das tagsüber! Nicht abends oder noch später.
    und: meine Kinder haben alle Schiss vor den verkleideten Kindern im Dunkeln, (und Erwachsenen) und ich sehe nicht ein, denen ein „Fest“ zu erklären, das mir völlig gegen den Strich geht in seiner Ausformung.
    Totengedenken, keine Frage. Sich Gedanken machen über das Jenseits, die Seele – keine Frage. Machen wir.
    Aber bitte ohne Klingelgestresse und abendlicher Rennerei.

  13. Uiii während ich wandern war, ward ihr ja sehr fleißig mit kommentieren:

    @Claudia das Gemüsefest der leeren Köpfe ist zwar echt witzig, aber auf der anderen Seite doch auch eine echte Unverschämtheit, oder? Denn die leeren Köpfe meinen ja mitnichten nur die ausgehöhlten Kürbisse….

    Ich kann nicht nachvollziehen wie es wäre, wenn auf einen hohen katholischen Feiertag ein solches Fest fallen würde. Wäre es Ostern oder Weihnachten fände ich es auch dramatisch.

    Ich kann euer aller Aspekt, dass es mit viel Vandalismus einher geht gut verstehen, und wenn die Kinder Angst bekommen, wie bei @Frau Stricktier dann ist das natürlich schlimm.

    Ich werde z.B. heute Abend auf die Grusel-Hörspiel-Premiere Moe Hackett gehen http://moe-hackett.de/ und morgen dennoch auf den Friedhof und den Tag besinnlich begehen. Diese vielen Aspekte haben doch alle Platz in unserem Leben, oder?

    Mir ging es darum, und bitte es geht mir um Kinder bis 10, die einfach ihren Spaß haben, wie im Blogpost beschrieben ist, die man nicht nicht so verdammen soll und als dem Konsum rettungslos ausgeliefert sehen.

    Ich kann all die geäußerten Argumente verstehen, teile das ein oder andere, und habe -mangels schlechter Erfahrungen wie ihr sie gemacht habt- noch eine recht unbekümmerte Einstellung dazu.

    @Mikel Vielen Dank für deinen -wie immer- sehr erhellenden Kommentar, der noch mal einen ganz anderen Aspekt aufgreift. Darüber hatte ich so nicht nachgedacht. Stimmt, so viel ist importiert und gegen fast alles was du auflistest wie z.B. auch der Jazz (der die Jugend verdirbt) wurde viel angeschrieben und gewettert.

    @Frau Stricktier hab seit gestern Abend sehr viel über deinen Blogpost nachgedacht und meine Intoleranz gegen deine Sicht der Dinge ist aufgeweicht. Fand ich dein Schild am Anfang noch „doof“ so denke ich mittlerweile: Klar, warum sollte sie mitmachen müssen, wenn sie nicht will. Und wie, wenn nicht nicht durch ein (vielleicht wäre ein nettes Schild ja auch eine Alternative) kann man dies mitteilen.

    Allen Kommentatoren meinen herzlichen Dank. Zusammen haben wir das Thema das @Frau Stricktier mit ihrem -gnadenlosen 😉 Text aufgeworfen hat, doch von vielen Seiten beleuchtet.

  14. Ich hatte nicht erwähnt, dass die Äußerung mit dem „Gemüsefest der leeren Köpfe“ der Ausspruch eines hochrangigen Katholiken war, der im Interview der Zeitung zu seiner Meinung über Halloween und Allerheiligen befragt wurde… Da ist eigentlich klar, welche Meinung er (zu haben?) hat.

    Eine Unverschämtheit? Vielleicht – aber nur, wenn man den „leeren Kopf“ als generalisierte Unterstellung einer allgemeinen Verblödung nimmt – so war es möglicherweise nicht gedacht.

    Berücksichtigt man allerdings, dass viele Menschen dieses „Zeugs“ einfach unreflektiert übernehmen und wie Schafe einer Herde einem Trend nachlaufen, dann würde ich den Ausspruch „Leere Köpfe“ im Sinne eines „frei von eigener Meinung zum Thema sein“ durchaus verstehen.

    Zum Thema evangelische Feiertage erwähne ich jetzt mal nicht den Buß- und Bettag… ein Feiertag, der einfach so abgeschafft wurde… da ist das Reformationsfest dann nur eine weitere Beliebigkeit im Jahreskreis, die mit Füßen getreten wird?

    So gesehen stößt mir Halloween dann doch eher etwas sauer auf.
    Ich habe volles Verständnis für Frau Stricktier und ihre Einstellung und finde den vorschlag eines Opt-in-Aufklebers mega-genial 😉

    Vielen Dank an alle Mitkommentatoren, die mit ihrer Sicht der Dinge dazu beitragen, dass eien vielseitig beleuchtete Meinungsbildung stattfinden kann. Ich werde versuchen, eine neutral-tolerante Haltung beizubehalten.

    • @Claudia noch viel schlimmer wenn es ein (katholischer) Geistlicher gesagt hat.

      @All: an meiner Tür hat es gestern Abend genau 1 x geklingelt. Vor der Gartentür standen 2 Grundschulkinder mit Migrationshintergrund (meine Nachbarskinder :-)) die weder etwas sagten (sie sind des Deutschen mächtig aber sehr schüchtern und haben panische Angst vor meinen beiden Hunden) noch verkleidet waren. Sie haben trotzdem jeder ein Tütchen Süßes bekommen, vor allem weil sie die Riesenmutprobe bestanden haben bis zu meiner Haustür zu kommen, wo sie ja potentiell von meinen Hunden hätten angefallen werden können. Bestimmt war das ihr gruseligstes Halloween Erlebnis 🙂

  15. Also das Strahlen der Kinderaugen, die gestern bei uns klingelten, als ich ihnen eine Kleinigkeit in die Tüte warf, möchte ich nicht missen.
    Insgesamt hat es nur drei mal geklingelt mit insgesamt 10 kleinen Kindern. Und die hatten wirklich ihren Spaß und ihre Herausforderung, an fremden Türen zu klingeln 🙂

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