Heute ist in allen Gegenden, die Karneval oder Fasching feiern, Weiberfasching. Und zu den Bräuchen an Weiberfasching gehört es, dass Frauen den Männern an die Wäsche gehen und ihnen den Schlips abschneiden.
Unbescholtene Reisende aus dem Norden, die diesen Brauch nicht kennen, wird da ohne Rücksicht auf Verluste auch schon mal ein richtig teures Teil zerstört. Die einheimischen Männer kennen den Brauch ja meistens und treffen mit Uralt-Krawatten Vorkehrungen, oder kommen als Spaßbremse im Rollkragenpullover. Nicht, dass ich je Spaß an solchen Spielchen gehabt hätte, aber viele Kolleginnen freuen sich diebisch über jeden Schlips, den sie abschneiden können, um die erbeuteten Stücke dann an die Bürotüren zu kleben .
Als wir vor Jahren eine junge englische Kollegin in diesen Brauch einweihten, ernteten wir entsetzte Blicke. Unsere Kollegin war ganz irritiert. Das könnten wir doch nicht machen und wie wir überhaupt da dran kämen, usw. usf. Beide Parteien brauchten lange, bis sich endlich klärte, was die jeweils andere meinte. Während wir von Krawatten sprachen, die da durchgeschnitten werden, hatte unsere Kollegin statt Schlips Slips verstanden und wir konnten endlich nachvollziehen was sie an unseren Trophäen so merkwürdig fand.
Im Saarland heißt das doch immer noch Faasenacht… Also auch Altweiberfaasenacht.
Das mag sein Axel, aber als Faschings- pardon Faasenachtverweigerer ist mir das so hoch wie breit 😉