Bekehrung beim Brötchen kaufen

Schlechte Nachricht: Du bist von Gott getrennt. Sünde das ist Gott nicht gehorchen, und so leben wie du es selbst willst.

Ich hab fast augenblicklich die Krätze bekommen, als ich über dieses Machwerk heute auf Facebook gestolpert bin. Es ist eine Seite eines Infoheftes, das bei einem Bäcker auslag und das Roman Held (auf Twtter: @hoch21) gepostet hat.

Ich frage mich, was in Menschen vorgeht, die derartiges schreiben. Und ja ich bin mir durchaus bewußt, dass die katholische Kirche, der ich angehöre, in meiner Kindheit auch noch so argumentiert hat und ich weiß wie sehr diese Angstmacherei ein Kind beeindrucken und sein Verhältnis zu Gott und zum Glauben nachhaltig stören kann. Wie viel dazu gehört solche Parolen in die Hölle zurückzuschicken, aus der sie kommen. Und genau deswegen regt es mich um so mehr auf.

Urheber dieses Machwerkes ist die Kinder-Evangelisations-Bewegung in Deutschland e.V.

Die suchen übrigens auf ihrer Internetseite noch „neue Mitarbeiter, die ein Herz für Kinder haben“. Bestimmt werden als gute Eigenschaften außerdem noch gewünscht: bedrohliches Aussehen, tiefe Stimme, feurige Augen und immer einen dummen Spruch über den Willen Gottes auf den Lippen, um den lieben Kleinen auf der Erde schon einen Eindruck zu geben, was sie erwartet, wenn sie sich nicht augenblicklich bekehren und nicht mehr sündigen.

Roman hat in meinen Augen das einzig richtige gemacht: er hat die Schundzettel einkassiert und weggeschmissen.

 

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10 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. ach du je. Da wird mir auch schlecht. Genau das ist das Bild, dass dann viele von der Kirche haben. Dabei ist Liebe das Synonym für Gott.

    • Danke für den Link. Schon das erste Trakat, das ich angeklickt habe, war dramatisch. Für die Seite müsste man schon ein eigenes Blog aufmachen.

      • Sowohl die „Schlechte Nachricht“ als auch die Chick-Traktätchen (besonders das über die katholische Kirche) sind gruselig, aber zum Glück dermaßen schlecht gemacht, daß ich glaube, sie richten nicht sooo viel Schaden an. Ich schwanke jedenfalls zwischen kopfschüttelndem gelinden Ärger und lautem Losprusten.

  2. Die Dinger, vor allem die Comics, sind ziemlich üble Hetzschriften.
    Ich hatte so ein Comicpamphlet mal in einer Bücherkiste.
    Als Nichtchrist kann ich immerhin noch ganz gut über den Glaubensaspekt lachen, aber da steht ein widerliches, totalitäres Gesellschaftsideal hinter.

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