Die folgende Geschichte habe ich auf Facebook gefunden, auf der Seite vierundzwanzigzwölf. Danke, dass ich sie in meinem Blog veröffentlichen darf.
Neulich habe ich Weihnachten gesucht –
Ich schaute in alle Schubladen und Kisten, kramte im Keller und stellte das ganze Haus auf den Kopf. Ich fand Weihnachten nicht. Traurig dachte ich an die schönen Momente der Kindheit, dieses Gefühl und die Vorfreude, die mich jedes Mal spätestens ab Mitte November gepackt hatten. Die aufregenden Gedanken daran, wenn die Vorbereitungen zu Hause liefen, Kekse gebacken wurden und der Duft von Mandarinen durch die Wohnung strömte.
Ich ging los kaufte Mandarinen – sie schmeckten sauer und irgendwie gar nicht nach Weihnachten. Die Kekse sind mir verbrannt, weil ich noch mit der Arbeit zu tun hatte. Ich habe sie alle weggeworfen.
Ich ging hinaus, sah die Menschen auf der Straße von einem Ort zum nächsten eilen – an einem Schaufenster mit Unterhaltungselektronik blieb ich stehen und beobachtet die Nachrichten auf einem laufenden Fernseher. Krieg, Elend, Hunger, Soziale Ungerechtigkeiten, Streit – rein gar nichts was mir einen Hinweis gab, auf die doch so nahe Befreiung unserer Welt durch die Geburt eines Kindes.
Ich fragte die Menschen auf dem Weihnachtsmarkt in der Stadt, ob sie wüssten wo Weihnachten ist. „Am Nordpol“ – bekam ich zu hören, „unterm Tannenbaum“ oder „in Bethlehem“ – diese Ortsangaben brachten mich nur noch mehr durcheinander. Der „Josef“ von der Laientheatergruppe war schon so vom Glühwein beseelt, dass er mir eine Antwort schuldig blieb.
Ich ging in die Kirche, nahm eine Bibel zur Hand und las die Weihnachtsgeschichte. Jedes Wort kam mir bekannt vor. Ich erinnerte mich wieder an früher, wo ich jedes Jahr im Festgottesdienst mit offenem Mund dem Krippenspiel lauschte. Nein – ich fand es nicht das Weihnachten, das ich suchte.
Traurig ging ich nach Hause. Die Menschen rempelten mich an und machten blöde Bemerkungen, weil ich ziellos durch die Straßen strich.
Ein kleines Kind zog an meiner Jacke und sagte: „Ey, du hast da was verloren!“ Es war ein Stück alte Zeitung, dass das Mädchen mir in die Hand drückte. Ich wollte noch rufen, dass es nicht mein Papier ist, aber das Kind war längst hinter der nächsten Hausecke.
Es war eine Zeitungsannonce.
Messias:(Neugeborener) sucht eine Unterkunft im Herzen von Menschen, mögl. ab 24.12., unbefristet. Kontakt: messiasfuerdich@earth
Ich steckte den Zettel weg, atmete tief durch und öffnete mein Herz. Dort war Weihnachten.
Ich hoffe ihr findet diese Geschichte genauso berührend wie ich. Wenn ja würde ich mich sehr über einen Kommentar von euch freuen. Und die Facebook Leute von vierundzwanzigzwölf sicher über neue Fans.
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*Mit freundlicher Unterstützung des Arena Verlags. Illustrationen von Silvio Neuendorf aus Jutta Langreuter / Christkinds wunderbare Reise ©2009 Arena Verlag GmbH, Würzburg
wie rührend und sehr modern.
Ja, das ist eine schöne Weihnachtsgeschichte. Und genauso schön sind die zauberhaften Bilder von Christkinds Reisen … Freu mich jeden Tag drauf. Auf das Bild und Deine Geschichte dazu. Vielen Dank und lieben Gruss. Andrea
Vielen Dank für deinen Kommentar, habe mich sehr darüber gefreut.
Liebe Andrea,
irgendwie erinnert mich der/die Suchende an mich selber…
die Anzeige sprang mich förmlich an…habe sofort Kontakt aufgenommen 😉
Habe mich von dir inspirieren lassen, und das Buch von Christkinds Reise gekauft. Das lesen Elisa, Amelie und ich jetzt am abend :-)))
Danke für denTip,
sei herzlich gegrüßt
Claudia
Freut mich sehr, dass beides so gut bei euch angekommen ist. Liebe Grüße an E und A 🙂