Das 13.Türchen: Segen

Diesmal sind es  ganz viele Türchen, vielleicht stellvertretend für Segen die wir verteilen könnten, wenn wir uns trauen würden.

www.flickr.com, John of Dublin

Foto: www.flickr.com, John of Dublin

Es scheint, als sei segnen heute, außer in den Kirchen natürlich, etwas aus der Mode gekommen. Jemand zu segnen scheint peinlich, oder es kommt uns vermessen vor. Vielleicht haben wir das Gefühl nur der Priester in der Kirche dürfte segnen. Auf der Seite Segen online findet Ihr schöne Segensworte und wie so oft auf wikipedia alles Wissenswerte.

Je nachdem wie alt Ihr seid erinnert Ihr euch vielleicht noch daran, dass früher jedes Brot gesegnet wurde bevor man es angeschnitt. Bei uns wurde in den Boden des Brotes ein Kreuz geritzt. Wann dieser Brauch verloren ging, ich weiß es nicht. Beim recherchieren des Themas habe ich aber den Bonner Brotsegen gefunden. Auf der Seite erfährt man wissenswertes über Brot und Religion, Brot und Brauchtum und natürlich wie und warum man Brot segnen sollte.

Aus meiner Kinderzeit erinnere ich mich auch daran, dass meine Großmutter mir mit Weihwasser ein Kreuz auf die Stirn gemacht hat, bevor ich das Haus verlassen habe oder bevor ich zu Bett gegangen bin. Ich kann mich heute noch daran erinnern, dass ich mich dadurch immer ganz besonders aufgehoben und beschützt gefühlt habe.

Wie schade, dass all diese Arten zu segnen in unserer heutigen, aufgeklärten Zeit verloren gegangen sind. Geblieben ist, dass wohl die meisten Mütter Ihren Kindern immer noch auf die aufgeschlagenen Knie pusten und dazu singen: Heile, Heile Segen…

Auch als Synonym für Glück, das uns wiederfährt ist das Wort Segen aus unserem Sprachschatz verschwunden.

Misereor hat ein schönes Symbol für Segen ins Leben gerufen, die Segensbändchen. Sie gibt es immer zu den Fastenaktionen zu kaufen. Schön ist es, wenn Ihr diese Bändchen als Segen einem lieben Menschen ums Handgelenk bindet und mit jedem Knoten den Ihr macht einen Wunsch verbindet. Infos zu Misereor findet Ihr hier.

Eine Segen-Renaissance erleben die Irischen Segen. Kaum eine Buchhandlung die zu diesem Thema nicht mehrere Bücher und Kalender bereit hält. Und ein Beispiel dafür, dass Segen immer noch sehr berührend sein können.

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Gott segne Euch!

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5 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Das Bild „Doors of Dublin“ kannte ich, ich habe es vor Jahren schon mal in einer Arztpraxis gesehen. Was die Segensritualien angeht, so bin ich noch aus der Generation, in der diese Sitten und Bräuche noch gepflegt wurden, also sind sie mir heute noch vertraut. Nur, warum vernachlässigt
    man solche Segensbräuche?

  2. Danke für Deinen Kommentar Rosi. Schön, dass es bei Dir noch anders ist. Die gute Nachricht ist, es gibt , gerade in unserem Umfeld, noch mehrere Leute die das Segnen noch nicht verlernt haben, aber ich muss mich outen, auch ich vergesse es öfter als ich daran denke.
    Warum? Gedankenlosigkeit, nicht auf das Wesentliche konzentrieren, 3 Dinge auf einmal machen, wir Frauen sind ja ach so Multitasking-fähig, aber ob das immer ein Segen ist…

  3. Liebe Andrea,

    wie Du Dir sicherlich denken kannst, hat uns Dein 13. Türchen besonders angesprochen.
    Aus Erfahrung kann ich Dir sagen, daß viele Rituale in Irland einfach noch mehr gelebt werden. Der Segen ist dort noch etwas ganz wichtiges.
    Maren wurde ja dieses Jahr in Irland getauft und ich war überrascht und zugleich begeister davon wie unterschiedlich diese Zeremonie im Vergleich zu uns gehandhabt wurde.
    Direkt nach Ihrer Geburt kam auch Kevins Mutter zu Besuch und hat geweihtes Wasser mitgebracht um Sie vorab zu segnen, damit Sie bis zur Taufe geschützt wäre. Anfangs mußte ich darüber lächeln….., dann emfand ich den Gedanken, daß mein Kind schon beschützt wird, einfach nur schön.
    Danke nochmal für dieses Türchen.
    Andrea Concannon

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