Ein wahrhaft außergewöhnliches Konzert war in der Eppelborner Pfarrkirche angekündigt worden. „Helmut Eisel & Raum³“: Orgel, Synthesizer und Klarinette vereint in einem Konzert. Aber leider konnte diese außergewöhnliche Idee nur ca. 50 Personen begeistern. Besonders beschämend, der Großteil der Anwesenden kam von auswärts. Aber die, die sich auf den Weg gemacht hatten, wurden mit einem Konzert belohnt, wie ich es in dieser Intensität und Außergewöhnlichkeit noch nicht erlebt habe. Helmut Eisel mit der Klarinette, Richard Ebersbach an Klavier, Orgel und Synthesizer und Sebastian Voltz an Klavier und Synthesizer spielten mit einem Enthusiasmus und einer Freude, die die Zuhörer vollkommen in den Bann zog und die die Musiker wenigstens vom Applaus für die kleine Zuschauerzahl entschädigten.
Leider fehlen mir die Worte, um zu beschreiben, wie Orgel, Synthesizer und Klarinette verschmolzen und so nicht nur die Kirche in einen riesigen Klangkörper verwandelten, sondern auch tief bis in die Seele der Zuhörer vordrang. Ich habe noch ganz selten Musik als so intensiv empfunden wie an diesem Abend.
Helmut Eisel beschreibt das Klangerlebnis auf seiner Homepage:
Raum3 steht für die spielerisch-klangliche Nutzung eines Raumes mit allen Facetten. Schwebende Orgelklänge, ein Konzertflügel und ein Synthesizer werden durch die Klarinette zu einem echten Surround-Musikerlebnis verbunden.
Die gespielten Stücke reichten von Mozart und Schuhmann, über klassische Klezmer-Musik bis zu selbstkomponierten Stücken von Helmut Eisel. Das Stück Phoenix hat Helmut Eisel im Auftrag Giora Feidmann´s zu Ehren der im Holocaust ermordeten Klezmorim geschrieben. Die während des Spiels in der Kirche entstandene Atmosphäre war so konzentriert und so dicht, dass nach es nach Beendigung des Stücks einige Sekunden dauerte, bis sich die Konzentration und Anspannung der Zuhörer in Applaus verwandelte.
Ich hoffe ich kann mit meinem Blogeintrag vor allem meine saarländischen Leser motivieren sich dieses Konzert anzuhören, denn es wird eine Wiederholung geben und zwar am:
Sonntag, 28.02.2010 19:00 Uhr, Schinkelkirche Bischmisheim (Saarbrücken)
Eintritt frei – um Spende wird gebeten!
Ich durfte Helmut Eisel auch schon erleben – ebenso wie ich jede Gelgenheit nutze, Irith Gabriely oder Giora Feidman live zu hören, daher kann ich Deine Eindrücke nachempfinden.
Ebenso wie Dir ist mir unerklärlich, warum so wenige Menschen die Gelegenheit nutzen, noch dazu wenn die Konzerte bei freiem Eintritt angeboten werden (Giora Feidman ist hier natürlich ausgeklammert).
Schade! Sie wissen nicht, was ihnen entgeht.
Das klingt spannend. Danke für den Tipp!
Hallo Andrea,
deine Worte sprechen mir aus der Seele. Auch ich war tief beeindruckt von diesem Zusammnenspiel von Klarinette, Klavier, Orgel und Synthesizer. Tolle Musiker! Es war ein sehr schöner, tiefgehender Abend.
L.G. Marlene