Restless

Mit 30, da hat man sein Leben im Griff, ist verheiratet, hat Kinder und einen sicheren Job. „Richtig“ erwachsen eben. Die Filmemacherin Beatrice Möller hat 3 Frauen beim Überschreiten dieser magischen Altersgrenze begleitet und das Ganze im Film Restless dokumentiert.

Niemand glaubt mehr an die liebessichernde Wirkung eines Eherings; ein Studienabschluss führt nicht zwangsläufig zur Festanstellung. Etliche Vorstellungen, die noch vor zehn Jahren solide zementiert schienen, sind heute ordentlich ins Wanken geraten. Ein Auszug aus der Beschreibung des Films

Und so jonglieren wir mit den Unwägbarkeiten – genießen die Freiheiten, über die wir mehr als jede Generation vor uns verfügen, und wollen doch einmal irgendwo ankommen. Bloß wann? Wir sind doch schon 30! Aber wenn die Welt sich nicht festlegt, warum sollten wir es tun? Könnte nicht doch noch ein spannenderer Job oder ein interessanterer Mann vorbeikommen?

Der Film begleitet die Protagonistinnen auf ihrer Suche – und stellt die Frage, ob sie dabei wirklich glücklicher sind als ihre Mütter, die die Eskapaden ihrer Töchter teils kopfschüttelnd verfolgen. „Ihr habt doch alle Freiheiten, euch zu entscheiden – warum macht ihr es euch dabei so schwer?“ Die Frage drückt das Unverständnis aus, das sich manchmal breit macht, wenn der Kinderwunsch auf den letzten biologischen Drücker vertagt wird oder die Festanstellung gekündigt wird, damit wir uns noch ein paar Jahre frei ausprobieren können. Drücken wir uns vor der Verantwortung?

http://vimeo.com/25132899

Ich könnte eine der Mütter sein und finde mich im dargestellten Mutterbild des Films nicht wieder, aber erkenne viele der Fragen und Gedanken der 30jährigen, soweit ich es nach dem oben Trailer beurteilen kann. Damit der Film gezeigt werden kann, ist aber noch ein Betrag von 8.000 Dollar aufzubringen für die Postproduktion. Wenn ihr die Filmemacherin unterstützen wollt, könnt ihr das auf der Fundraising Platform indiegogo tun.

Entdeckt auf der  Facebook Wall von Robert Basic

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4 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Ich frage mal provokativ: Warum sollte frau überhaupt irgendwo ankommen wollen? Ist diese Freiheit und Unabhängigkeit der Frau, nicht ein Privileg unserer Zeit? Ich fing mit 30 erst mal von vorne an, habe Job gekündigt und die Stadt gewechselt um mit einem Mann neu anzufangen. Neue Anfänge sind nicht immer leicht, aber auch immer eine Chance sich weiter zu entwickeln. Ich möchte nicht ankommen – zumindest noch nicht mit 33 🙂

  2. Danke, Frau Juchem, für den interessanten und nachdenklichen Beitrag!

    ‚Restless‘ heißt für mich, lebendig oder neugierig aufs Leben zu sein. Und das möchte ich noch lange. Egal, welchen Alters.
    Dies auch unabhängig ob als Singelfrau, Hausfrau oder Mutter. Gleiches gilt auch für die Männer.

    Sobald ich ‚Ankommen‘ schreibe oder sage, dann meine ich den momentanen Augenblick oder den Tag genießen oder entspannen. Sich in einem geschützten Umfeld bewegen.

    Herzliche Grüße!

  3. Hallo Bianca, man kann es als Freiheit und Privileg begreifen nicht irgendwo ankommen zu müssen. Ich für meinen Teil finde es sehr erstrebenswert irgendwann irgendwo angekommen zu sein. Das heißt ja nicht automatisch, dass keine Weiterentwicklung mehr statt findet. So wie ich dich (glaube zu) kenne(n), passt dies aber nicht zu deinem Freiheits- und Abenteuerdrang, und da kommt dann der Vorteil der heutigen Lebensweise zum tragen, dass man dieses nicht ankommen müssen, heute gegen viel weniger Widerstand verwirklichen kann, ohne ständig in Erklärungsnotstand zu kommen. Für mich hat das etwas zu tun wie man „gestrickt“ ist, weniger ob man Mann und Kinder hat. Eine Freundin von mir zieht mit Mann und 3 Kindern in der Weltgeschichte herum und findet es großartig.

    Und dann ist da noch die Frage wie man ankommen definiert. Von der geistigen Entwicklung her, sind wir hoffentlich nie angekommen, denn Luft nach oben sollte immer noch sein 😉

    @Kerstin was sie schreiben, trifft es für mich sehr gut…

  4. Schalte mich hier mal ein als 27-jaehrige Mutter und Ehefrau….die nie gedacht haette, dass sie mit Mitte 20 den „traditionellen Weg“ waehlen wuerde. Habe den Film noch nicht gesehen (wobei ich das nach dem Lesen dieses Blogs nun gerne moechte), aber habe trotzdem eine Meinung zum Thema….vielleicht, weil ich mich nun auf der andren Seite der „normalen“ Beschreibung einer Mitte-Zwanzig-Jaehrigen Frau befinde; vielleicht, weil ich mich in der Vergangenheit nie als Teil dieser Gruppe gesehen haette. Ich bin 27, gluecklich verheiratet mit einem sehr flexiblen Amerikaner, und Mutter von 2 wunderschoenen und gesunden Kindern. Entgegen all meiner Erwartungen als Kind der „you can do anything you want“ generation, das traditionelle Leben erfuellt mich mehr, als ich es mir jemals haette vorstellen koennen. Nachdem ich das Leben als junge Professionelle mit all seinen Privilegien und Freiheiten ausreichend sowohl in den USA als auch in der Schweiz ausgelebt habe, habe ich Frieden im „Traditionellen“, das unsre Generation sosehr verschmaeht, gefunden, und habe gleichzeitig gelernt, dass die Definition fuer „das Traditionelle“ sich sehr geaendert hat in den letzten 30 Jahren…mit dem richtigen Partner beinhaltet sie heute die Moeglichkeiten, die unsre Muetter und Grossmuetter nie hatten – ich bin z.B. momentan -trotz 2er Kleinkinder- dabei, mein Studium als Psychologin fortzufuehren, und mein Mann, der gerade sein Studium in Business abschliesst, sieht sich nach einem internationlen Job um, so dass es uns (nachdem wir uns in Europa kennengelernt haben und nun in den U.S. leben) in jede moegliche Ecke der Welt verschlagen koennte. Moechte damit nur klar machen, dass der „traditionelle“ Weg, auf dem man vor 30 noch heiratet und Kinder bekommt (die uebrigens statistiscch gesehen eine bessere Chance auf eine gesunde Geburt haben) noch nicht komplett „falsch“ ist, und dass die Freiheiten, die man als Single bekommt, nicht immer unbedingt den Austausch wert sind.

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