Das 1. Türchen: auf der Flucht

Schaukelpferd

Foto: Anja Fohmann

 

In diesem Jahr sind so viele Menschen auf der Flucht. Vertrieben aus ihren Heimatländern, von ihren Familien getrennt, entwurzelt, voller Angst. Können wir uns auch nur annähernd vorstellen, wie sich das anfühlt? Wie verzweifelt und hoffnungslos, verängstigt und hilflos diese Menschen sind?

Der BDJK des Bistum Speyer hat dazu ein sehr unaufgeregtes Video gemacht, das dennoch sehr zu Herzen geht und die Brücke zur Geburt Jesu schlägt.

Auch der folgende Cartoon zeigt mit ganz wenigen Worten worum es geht. Wir sind alle gleich, nur manche geraten unverschuldet in Not. Sollten wir ihnen dann nicht helfen?

Fluechtlinge

Advent heißt Ankunft. Ganz sicher ist die Adventszeit die genau richtige Zeit, um unsere Einstellung gegenüber diesen Mitmenschen zu prüfen. Zu prüfen ob wir wollen, dass sie kommen, um sie will-kommen zu heißen. Diese Menschen wollen nicht zu uns kommen, sie müssen. Die überwältigende Mehrheit nicht, weil es ihnen hier wirtschaftlich so viel besser gehen würde, sondern aus schierer Not.

Fragt euch doch mal. Was müsste alles geschehen, damit ihr euer Heimatland verlasst? Wieviel Not und Elend würdet ihr wahrscheinlich ertragen, bevor ihr einen solchen Schritt gehen würdet? Aufbrechen in ein Land, von dem ihr nicht wisst, ob ihr willkommen seid, ja von dem ihr beim Aufbruch noch nicht mal wisst, wie groß eure Chance ist, lebend in dieses Land zu gelangen.

Ich hoffe sehr, dass die Adventszeit viele Herzen aufschliesst und sich viele an die Worte Jesu erinnern:

Denn als ich hungrig war, habt ihr mir zu essen gegeben.
Als ich Durst hatte, bekam ich von euch zu trinken.
Ich war ein Fremder bei euch, und ihr habt mich aufgenommen.
Ich war nackt, ihr habt mir Kleidung gegeben.
Ich war krank, und ihr habt mich besucht.
Ich war im Gefängnis, und ihr seid zu mir gekommen.“
Dann werden sie, die nach Gottes Willen gelebt haben, fragen: „Herr, wann bist du denn hungrig gewesen und wir haben dir zu essen gegeben? Oder durstig und wir gaben dir zu trinken? Wann haben wir dir Gastfreundschaft gewährt, und wann bist du nackt gewesen und wir haben dir Kleider gebracht? Wann warst du denn krank oder im Gefängnis und wir haben dich besucht?“ Der König wird ihnen dann antworten: „Das will ich euch sagen: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder oder für eine meiner geringsten Schwestern getan habt, das habt ihr für mich getan!“
(Mt 25,31-40)

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6 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Liebe Andrea,
    sehr einfühlsam. Du triffst genau den Punkt. Würden alle Menschen denken wie Du, hätten wir viele Probleme weniger. Ich hoffe, Du hast Dein persönliches erstes Türchen auch schon geöffnet.

    • Liebe Eva, danke für deinen Kommentar. Ich muss gestehen, bisher habe ich -außer mir Gedanken zu machen- noch nichts gemacht. Aber mir wird schon etwas einfallen. Und ich glaube eine Einstellung dazu zu haben und Bewußtsein zu schärfen wie es in den Menschen aussehen muss, und dass sie gar keine Wahl haben, trägt auch mit zur Veränderung bei. Tätiges Handeln ist dann der nächste Schritt.

  2. Was kann ich tun?
    Es gibt Menschen, die nehmen Flüchtlinge in ihrer Wohnung auf.
    Ich frage mich schon länger, ob ich das kann, habe aber viele Bedenken.
    Jetzt. LOS

    • Das habe ich mich auch schon gefragt. Habe auch nachgelesen und bisher ist das wohl noch nicht möglich. Aber bei uns entstehen Initiativen sowohl in der Pfarrgemeinde als auch in der Zivilgemeinde. Da werde ich mich wohl einbringen können.

  3. Guten Morgen liebe Andrea,

    was ein wunderbarer Anfang für deinen Kalender,
    hatte beim lesen schon Tränen in den Augen.
    Nächstenliebe….mein Wunsch nicht nur für die Adventszeit!!
    Danke dir
    Eine wunderbare Woche
    Claudia

  4. Liebe Andrea,
    ich möchte nicht ungewollt mein Land verlassen müssen! Schrecklich für die Flüchtlinge, Familien, die auseinander gerissen werden , Wurzeln beschnitten….Ein nachdenklich stimmendes erstes Türchen – gut so!
    Herzliche Grüße
    Claudia

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