Wenn ihr wie ich katholisch seid, und ich gehe mal davon aus bei den evangelischen Mitchristen ist es genauso, dann hat der Gottesdienst einen ganz klaren Aufbau. Und genau dieser klare Aufbau ist es, der es einem, in einem fremden Land und in einem Gottesdienst in einer fremden Kirche, so einfach macht, zu folgen. An jeder Stelle der Messe weiß man, wo man ist. Man versteht die Worte nicht, aber man weiß, ob gerade die Lesung dran ist, das Evangelium, die Wandlung. Im Inneren steigen viele Worte hoch, die der Priester in der Heimatgemeinde spricht und die Antworten, die die Gemeinde gibt. Kleinere Antworten hat man vielleicht bis zum Ende in der fremden Sprache aufgeschnappt.
Was man aber ganz sicher versteht ist das Vater unser. Die Bitten sind so ähnlich lang in den verschiedenen Sprachen, dass man problemlos auf deutsch mitbeten kann, während um einen herum in französisch oder englisch oder in jeder anderen Sprache gebetet wird. Ich persönlich, fühle mich nicht nur durch die Messfeier an sich, und durch die Kirche in der die Messe stattfindet, sondern auch durch die Struktur und das Mitbeten aufgehoben und willkommen.
Und es sind auch diese Momente, in denen ich spüre, wie viel Heimat die Kirche bietet, unabhängig in welchem Land man sich gerade aufhält. Was ich auch spüre, ist eine große Dankbarkeit, dass ich in einem Land lebe, in dem ich nicht verfolgt werde und mich zu meinem Glauben offen bekennen kann. Auf der Seite „Lebenszeichen“ von missio könnt ihr über verfolgte Christen nachlesen.
Das heutige Türchen an Bachmichels Haus:
Gefällt mir sehr. Ich wünsche Dir einen erfüllten Tag
Das sehe ich auch so.
Aber seit ich mit Menschen mit Behinderung, die in Heimen leben müssen, in Leichter Sprache Texte verfasse, kommen mir neue Ideen. Wir gestalten unsere Gottesdienste von der Frage her: „Was verstehen wir?“ Menschen mit Behidnerung, die in Heimen leben müssen, sind so sehr am Rande der Gesellschaft (trotz Inklusion und UN-Behindertenrechtskonvention), dass die von dir beschriebene Erfahrung ihnen in der Regel fremd ist.
Danke für den Hinweis. Das ist eine tolle und eine sehr wichtige Idee.
Du hast es sehr treffend formuliert, Andrea. Genauso seh ich das auch. Ich habe schon Messen in Irland und in Frankreich erlebt. Und der Aufbau ist überall gleich. Als Teilnehmer fühle ich mich willkommen und gut aufgehoben. Ich bin ein Teil einer Gemeinschaft, egal in welchem Land.
Ja und im „Vaterunser“ steckt eigentlich ziemlich viel drin.