Rezension: Auf den Spuren der Nahtoderfahrung

Ob es einen Menschen gibt, der sich diese Frage noch nicht gestellt hat: „Was kommt nach dem Leben? Und, wenn etwas kommt, wie sieht es aus?“

Menschen die nicht kategorisch ausschließen, dass mit dem Tod alles vorbei ist und sich mit dem Thema: „Leben nach dem Tod“ näher auseinander setzen wollen, finden auf dem Büchermarkt einiges an Literatur. Philosophisches, religiöses und seit Mitte der 1970er Jahre auch Berichte von Menschen, die so genannte Nahtoderfahrungen hatten.

Der emeritierte Mathematikprofessor Günter Ewald, Jahrgang 1929, geht in seinem Buch: „Auf den Spuren der Nahtoderfahrungen – Gibt es eine unsterbliche Seele“, dieser Frage von den unterschiedlichsten Seiten auf den Grund.

Der erste Teil des Buches ist den Erzählungen von Menschen gewidmet, die Nahtoderfahrungen und außerkörperliche Wahrnehmungen hatten, sowie Menschen, die von Nachtodbegegnungen berichten. Als kritischer Wissenschaftler beleuchtet Ewald die möglichen Auslöser für solche Erlebnisse und widerlegt Thesen, nach denen es sich bei diesen Phänomenen um reine biochemische Vorgänge in unserem Gehirn handelt.

Der zweite Teil des Buches geht auf die Themen Bewusstsein und Quantenphysik ein und bietet naturwissenschaftliche Erklärungen an.

Die Frage des Bewusstseins wird detailliert erörtert. Ewald widerspricht der These der Esoteriker, dass das Bewusstsein das Sein schafft. In diesen Kapiteln erfährt man viel über Fernwirkung und Quantenverschränkung. Als Nicht-Naturwissenschaftlerin fand ich es allerdings etwas schwer zu verstehen.

Auch im dritten Teil geht der Autor das Thema aus naturwissenschaftlicher Sicht an, so werden neurobiologische Vorgänge untersucht und auf den Gedankenaustausch zwischen dem Nobelpreisträger Wolfgang Pauli, einem der Pioniere der Quantenphysik und dem Psychoanalytiker C. G. Jung eingegangen.

Das Buch von Günter Ewald liest sich bis auf wenige Kapitel sehr flüssig. Es gelingt ihm, auf sehr unaufgeregte, sachliche Art, Menschen an das Thema heranzuführen, vielleicht auch solche, die durch eine ablehnende Haltung gegenüber Religion oder Esoterik das Thema Leben nach dem Tod, eher als Wunschgedanke betrachten, denn als naturwissenschaftlich untersuchbare Erlebnisse einer sehr großen Anzahl von Menschen. (Im Buch nennt Ewald die Zahl von 67% der Amerikanerinnen, die über eine Nachtodbegegnung berichten können. )

Sehr positiv habe ich es auch empfunden, dass die Erzählungen und Erläuterungen nicht reißerisch und voyeuristisch daher kommen, sondern sehr unaufgeregt dargelegt werden.

Ich kann das Buch sowohl Lesern empfehlen, die sich schon mit dem Thema Nahtoderfahrungen auseinandergesetzt haben, als auch solchen die zum ersten Mal mit dem Thema in Berührung kommen. Das Buch ist für beide Zielgruppen geeignet, da es sehr ausgiebig ins Thema einführt und sehr viele Querverweise enthält, um das Thema zu vertiefen.

Ob es auch einen ausgesprochenen Skeptiker überzeugen kann, vermag ich nicht zu beurteilen, an der Beweisführung kann es meiner Meinung nach aber nicht liegen.

Als besonders schön habe ich den Abschlusssatz empfunden: “

„Einer der wenigen Anhaltspunkte für dieses Heilwerden ist die Schmerzfreiheit. Die kranke Menschen im Nahtoderlebnis spüren. – Was sonst alles im jenseitigen Sein geschehen wird, auch Rechenschaft, Gericht, wir wissen es nicht im Einzelnen. Aber die unsagbare Liebe, die in Nahtodbegegnungen erfahren wird, entspricht der befreienden Botschaft der Liebe, die Kernaussage der christlichen Auferstehungshoffnung ist.“

 

Vielen Dank an den Verlag Butzon & Bercker der mir dieses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Das Buch könnt ihr hier bestellen.

Aufmerksam auf : „Auf den Spuren der Nahtoderfahrung“ wurde ich durch die Seite: Blogg dein Buch. Dort können sich Blogger um Rezensionsexemplare von Büchern bewerben.

 

 

 

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4 Kommentare Schreibe einen Kommentar

    • Der Verlag war mir bisher unbekannt, aber ich bin auch sehr angetan. Neben den positiven Aspekten die ich in der Rezension schon geschrieben habe, kann ich nicht anmerken, dass das Buch hochwertig verarbeitet ist und das Lektorat gut zu funktionieren scheint.

      • Ich habe zwei Bücher aus dem Hause gelesen. Das eine war „Evolution und Schöpfung in neuer Sicht“ und das andere „Hände weg! Sexueller Missbrauch in der katholischen Kirche.“ Beide hervorragend und nur zu empfehlen.
        Der Verlag scheint mir sehr engagiert und auch kritisch zu sein. Das gefällt mir.

  1. Was das Thema Nahtoderfahrungen angeht, habe ich gerade das Buch „Endloses Bewusstsein“ vom holländischen Kardiologen Pim van Lommel gelesen. Auch dieses Buch kann ich sehr empfehlen, da hier von einem „bekehrten“ Schulmediziner harte Fakten präsentiert werden, die auch dem letzten Zweifler die Augen öffnen müssen.

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