Bevor ich einen Rückblick starte auf das, was ich diese Woche gelesen und gehört habe, ein kleiner Rückblick auf DAS Thema, das uns vor 2 Jahren bewegt hat:
Politik:
Süddeutsche: Juncker warnt vor Krieg in Europa
Luxemburgs Premierminister Jean-Claude Juncker sieht auffällige Parallelen zum Jahr 1913. Auch am Vorabend des Ersten Weltkrieges hätten viele Menschen gedacht, es werde nie wieder Krieg geben. Erste Anzeichen sehe er in den Wahlkämpfen in Griechenland und Italien.
Aufreger der Woche:
Süddeutsche: Neue Vorwürfe gegen Amazon „Als würden die Menschen dressiert werden“
etailment: Shitstorm: Otto zieht T-Shirt “In Mathe bin ich Deko” aus dem Verkehr
Über 800 Kommentare allein bei Facebook, böse Worte, aber auch Zustimmung. Doch jetzt hat Otto auf den Shitstorm rund um das sprücheklopfende Long-T-Shirt für Mädchen: “In Mathe bin ich Deko, reagiert. Es ist nicht mehr im Sortiment.
etailment: Otto, Amazon und Co: Die 5 sexistischsten Webshops aller Zeiten
Ein T-Shirt als sexistischer Aufreger? Ein Shitstorm wegen einer Kinderkleidung? Echte “Otto-Reue” via Facebook? Das Auslisten eines “schlüpfer-blauen” Kinder-T-Shirts aus einem Web-Shop als weiterer Schritt in der Sexismus-Debatte? Alles wichtig und richtig. Da ist natürlich jede Form von Empörung abgebracht. Aber was gibt es noch am Markt?
LSR:
ZDF: Chart welcher MdB wie in Sachen LSR abgestimmt hat.
vor der Abstimmung erschienen, aber dennoch sehr interessant:
FAZ: Leistungsschutzrecht – Eine Legislaturposse in drei Akte
In der Debatte über das Leistungsschutzrecht gibt es viele Stimmen. Die Verlage sind hier naturgemäß Partei. Die Redaktion der F.A.Z. sieht ihre Aufgabe darin, eine offene Debatte zu ermöglichen.
Jeff Jarvis in DIE ZEIT: Das ist ein Kleinkrieg um wenige Worte
Mit dem Leistungsschutzrecht vertuschen Verlage eigene Versäumnisse, kommentiert der US-Blogger und Journalistikdozent Jeff Jarvis: „Ich mache mir Sorgen um Deutschland.“
3sat kulturzeit – Leistungschutzrecht – @sixtus „Das LSR ist das BGE für Verleger:
Food:
Der rote Hai: Schnitzel – mit Gruß aus der Apotheke
DIE ZEIT: „Bioprodukte brauchen einen vernünftigen Preis“
Bio ist zur Massenware geworden. Kann das funktionieren? Ja, sagt Agrarexperte U. Hamm im Interview. Die Verbraucher müssen kritischer und die Kontrollen strikter werden.
Kirche und Religion:
Stuttgarter Zeitung: Kardinal Kasper zum Konklave „Eine Chance für die Kirche“
Der deutsche Kardinal Walter Kasper hofft auf einen jüngeren und starken Papst.
FAZ: Missbrauchsfälle im Vatikan – Tsunami in Rom
Monsignore Scicluna hat zehn Jahre lang im Namen des Vatikan Missbrauchsfälle aufgeklärt. Er spricht zum ersten Mal über Schockwellen und Vertuschung, über den Zölibat und die Kraft der Wahrheit.
Gesundheit:
DIE ZEIT: Schlafmangel wirkt sich auch aufs Erbgut aus
Sind Übergewicht und Diabetes auch Folge von wenig Schlaf? Forscher könnten einen biologischen Zusammenhang zwischen Schlafentzug und Gesundheitsproblemen entdeckt haben.
Bild der Wissenschaft: Wenn das Hirn dem Immunsystem dazwischenfunkt
Die Forscher glauben, dass man die Abwehrqualitäten des Gehirns durch mentales Training verbessern kann.
Kommunikation:
KLEINER DREI: Das Shirky-Dilemma
„Wenn dich nicht interessiert, was jemand im Netz von sich gibt, dann bist du nicht gemeint.“ schrieb Clay Shirky in seinem Standardwerk des Internetverstehens „Here comes everbody“. Der Satz kann jemanden, der in der Medienwelt vor dem Netz sozialisiert ist, helfen, sein Unbehagen mit einem Kanal jenseits hoher Publikationsbarrieren zu verstehen und im besten Fall abzulegen. Was uns Shirky aber nicht erklärt und was uns eine ganze Menge Grübelei ersparen würde, ist: Wie bekomme ich denn mit, ob ich gemeint bin oder nicht? Was mache ich, wenn ich gemeint bin, das aber ganz furchtbar finde? Oder schlimmer: Was mache ich, wenn ich nicht gemeint bin, es aber gerne wäre?
Und eine sehr interessante neue Initiative ist an den Start gegangen: Alles was auf Twitter mit dem #ichkaufdasnicht getwittert wird, wird von @kaufdasnicht retweetet. Parallel dazu füllen die Blogger von KLEINERDREI das Blog Ich kauf´das nicht, bei dem man Beiträge einreichen kann.
Mein (alter) Vorschlag lautet: Fortan unter dem Hashtag #ichkaufdasnicht Produkte, Werbeanzeigen und Medien zu sammeln und offen zu legen, die sexistisch, rassistisch, homophob, transphob oder in anderer Form diskriminierend und menschenverachtend sind.
Mehr zu Kampagne und Beweggründen im Blogpost: ich kauf´das nicht.