Beim Sammeln von Inspirierendem für den Blog-Adventskalender bin ich über die folgende Geschichte gestolpert.
„Mir ist die Geschichte wieder eingefallen, in der ein alter und weiser Mönch mit den jungen Mönchen des Klosters täglich eine Abendmeditation gehalten hat. Als eines Tages die Klosterkatze während dieser Zeit in die Kapelle lief und störte, ordnete der alte Mönch an, die Katze solle während dieser Zeit draußen festgebunden werden. So konnte man von da an wieder ungestört meditieren. Die Jahre vergingen. Schließlich starb der Mönch und bekam einen Nachfolger. Dieser hielt sich streng an die Tradition, dass während der Abendmeditation draußen eine Katze angebunden sein müsse. Als schließlich auch die Katze starb, wurde rasch eine neue Katze angeschafft, um sie während der Abendmeditation anbinden zu können. Weil die einfachen Leute den Sinn dieser Maßnahme nicht verstanden, traten Theologen auf den Plan und schrieben ein zweibändiges Werk mit vielen Fußnoten über die Heilsnotwendigkeit einer angebundenen Katze während der Abendmeditation. Mit der Zeit jedoch kam die Abendmeditation selbst ganz außer Gebrauch. Niemand interessierte sich mehr dafür. Aber mit größter Treue wurde wenigstens der Ritus des abendlichen Katzenanbindens beibehalten.
Eine verrückte Geschichte! Aber ist sie wirklich so weit her geholt?
Wie auch immer: Die Begegnung mit Gott ist ein zutiefst persönlicher Akt, der in meinem tiefsten Inneren geschehen muss.
Möge Gott mich davor bewahren, ihn in leeren Riten zu vermuten.“
Originalbeitrag von Pfarrer Franz Zeiger, Linz
Dem ist wohl nichts mehr hinzuzufügen.
PS: Auf evangelisch.de wurde ich darauf hingewiesen, dass die Geschichte aus dem Weisheitsbuch von Antony de Mello stammt.
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Bitte beachtet auch den AdventPodcast der gestern SEARA e.V: Zukunft für die Kinder am Amazonas vorgestellt hat.
Guten Morgen Andrea!
Mir ist dazu spontan die Geschichte mit den angebundenen Kamelen eingefallen… vor allem als ich meine Kamele heute als Türchen gesehen habe. Ich zitiere aus dem Gedächtnis:
In der Wüste reisen der Meister und sein Schüler. Als am anderen Morgen die Kamele weggelaufen sind, fragt der Meister, was geschehen ist und der Schüler antwortet: „Ich habe Allah (Gott) vertraut, dass er sich um die Kamele sorgen wird“ Der Meister antwortet, dass es gut ist, auf Gott zu vertrauen, aber man müsse trotzdem die Kamele anbinden.“
Mir gefallen die beiden Geschichten über das Anbinden… Wir müssen auf Erden das Nötige tun, ohne in sinnlose Geschäftigkeit zu verfallen.
Liebe Grüße, Claudia
Was dir am frühen morgen schon einfällt 😉
Aber sehr schön. Passt du zu deinem Motiv und zum heutigen Türchen.
Mir ist daraufhin auch spontan eine Geschichte wieder eingefallen, aber die heb ich mir vielleicht für ein Türchen auf…
Das heißt, Du hast auch noch nicht alle Türchen fix und fertig vorgeblogt? Mir sind nämlich auch die freien Viertelstunden ausgegangen und es kann durchaus sein, dass es am Montag noch keine vorgblogte Geschichte vom Making of… gibt. Momentan ist nämlich nur bis Sonntag „fertig“ (wieviele Türchen hast Du schon fertig? #neugierig)
Psst Claudia, ich verrate hier doch nicht alle Geheimnisse :-), so 4 – 5 sind vorbereitet, aber ganz fertig werden sie immer erst am Vorabend gemacht
…schöne geschichte – obschon ich mir kaum vorstellen kann, dass eine katze beim meditieren stoert, im gegenteil: gerade in katzen, deren verhalten und deren beobachtung erlebe ich oft den „goettlichen funken“.
einfach mal etwas genauer hinschauen…
Ich kann mir noch weniger vorstellen, dass sich eine Katze überhaupt anbinden lässt, also: Katzen losbinden und wieder mit dem meditieren anfangen
Hallo Andrea,
danke für diese schöne Geschichte…
…in mir steigen Erinnerungen an nicht angebundene Katzen hoch, die sich bei der Abendmeditation von Reiner und mir mit dem buddhistischen Mönch Chinnaworn Jarin in einem kleinen Tempel hoch in den Bergen im Dschungel Nordthailands auf unsere gekreuzten Beine gelegt und mit uns meditiert haben.
Viele Grüße
Anette
Hatte heute Mittag eine Besprechung, die ein ähnliches Thema hatte, keiner wußte mehr, wann eine Bestimmte Sache in Auftrag gegeben wurde. Die Zeit vergeht, aber Rituale bleiben. Das ist meine Erkenntnis des Tages.
Am Wochenende fällt mein Blick auf einen Zettel an der Pinnwand in der Küche: Ein Hinweis auf einen Vortrag mit dem Titel „Glaube an Gott und binde dein Kamel fest!“